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Sprachnormierung in Frankreich – nun ein Thema bei uns?

24.03.13 by Charly Speaks

Um die Frage der Überschrift sofort zu beantworten: Nein! Keinesfalls. Und nun meine Begründung:
Man hörte aus Frankreich, dass der französische Minister für Kultur und Frankophonie den Kampf gegen den Sprachverfall aufnahm. Ich bin davon überzeugt, dass es gibt auch hier in unserem Multikulti-Staat Stimmen gibt, die eine Art Sprachverfall in der guten alten deutschen Sprache anprangern würden. Aber ist es das denn noch? Unser gutes altes Deutsch? Oder ist es nun wirklich nur noch ein Gebilde, von angeblich antigermanischen Anglizismen durchzogen, wie ein Stück Fleisch von Sehnen?

Sollte man nun also auch hier ein Gesetz zum Erhalt unserer Sprache erlassen?
Jetzt sagt bloß, dass ihr es nicht cool fändet, wenn H&M wieder das Sale-Schild ins Schaufenster hängen würde. Überprüfen Sie Ihr Gewissen: Würden Sie das „dufte“ oder gar „knorke“ finden? Vielleicht sogar einfach nur toll?
Unsere Köpfe erfreuen sich doch an Wörtern wie „Handy“ oder „Laptop„. Wer von euch will dieses handliche kleine Ding denn bitte Mobiltelefon nennen? Und wer hat bitte kein Smartphone?
Sollte man also wirklich ein Gesetz zum Erhalt der deutschen Sprache erlassen? Ein Gesetz, welches uns vorschreibt, wie viel Prozent der Songs im Radio deutsch sein müssen? Ein Gesetz, das auf Kongressen fremdsprachige Vorträge nur noch in Begleitung deutscher Übersetzungen zulässt? Wo bleibt hier die Weltoffenheit, die so oft erwähnte Globalisation, die Moderne, die Begeisterung für Neues?
Wir müssen ehrlich bleiben, wenn wir gefragt werden, welcher Prozentwert unsere Anglizismenverwendung im Alltag prägt! Er ist unglaublich hoch. Denn es ist ja nun mal so, dass es für manche dieser prägnanten Ersatzdeutsch-Wörter einfach keine passende Übersetzung gibt. Ist die SMS etwa nicht kurz und knackig wie das Wort an sich? Sollte man sie nun „Nachricht durch Kurzmitteilungsservice“ nennen?
Kurz und bündig, wie es sein sollte: Nope.
Wir brauchen andere Sprachen in unserem Alltag. Wir müssen begreifen, dass Anglizismen manchmal der rettende Baumstamm im reißenden Fluss sind.
Ein Gesetz zum Erhalt der deutschen Sprache, welches andere Sprachen vorerst aus unserem Alltag verbannen dürfte, ist demnach unangebracht, unsinnig oder auch schlichtweg uncool!
Sprache verändert sich und das ist gut so. Seid stolz auf die Natur unserer Kultur, die es uns erst möglich machte, unsere Sprache so zu gestalten wie sie heute ist. Durch unsere Sprache und deren modernen Gebrauch inklusive aller Veränderungen durch pragmatische Anglizismennutzung und die generelle Offenheit für andere Sprachen zeigen wir doch am allerbesten, was wir wirklich und dankbarerweise sind: Wir sind frei!

Seid so frei und schreibt doch einen Kommentar, oder folgt mir auf Twitter! 😀

Eure Charly


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