Die heutige Welt ist durchzogen von digitalen Medien. War das Buch denn so schlecht? Nein, aber im Vergleich zum E-Book nicht sehr langlebig. Papier kann verbrennen, zerreißen, verbleichen oder zu Staub zerfallen. Und all die Bücherregale. Man spart so viel Platz durch die Digitalisierung schriftlicher Kunst.
Der Knackpunkt ist jedoch die Kommunikation. Brieftauben, Telegraphen und berittene Boten gehören der tiefen Vergangenheit an. Heutzutage würde keiner auch nur ansatzweise daran denken, seine Nachrichten durch ein solch langsames Medium zu versenden.
Wenn man etwas zu sagen hat, dann auch sofort. WhatsApp, Mail, Chats und SMS ermöglichen dem modernen Mann und der modernen Frau ihr Bedürfnis sich sofort mitzuteilen. Die Cyberwar-Elite fühlt sich stark durch die neuen Kommunikationsnetze. Endlich haben sie die Macht die digitale Welt durch geschicktes Klicken eines gelernten Hackers zu verändern.
Aber die meisten stören sich nicht an Observation durch NSA oder Nachbar Schulz. Flotte Gespräche ohne körperliche Anwesenheit des Gesprächspartners sind en vogue. Der Tante Emma Laden von nebenan, kann heute seine Webpräsenz starten und erhält als Belohnung für Naivität und den Glauben an ein sicheres Netz viele neue Kunden.
Der Journalist kann all seine Quellen gleichzeitig einsehen. Er muss sich nicht nur auf sichtbare, vorgeheuchelte Wahrheiten aus dem Web beschränken, sondern kann in auserwählten sozialen Netzwerken weitere digital publizierende Heuchler mit Fragen nach der Wahrheit zuspamen.
Krieg ist nun nicht mehr ein Gemetzel kleiner Zinnmännchen mit Hilfe großer Panzer. YouTube zeigt täglich neue Filmchen. Terrormilizen lassen Kinder unschuldige Menschen erschießen. Russische Staatsoberhäupter verkünden im Fernsehen glaubhaft, dass sie menschlich handeln und die Demokratie in ihrem Land begrüßen. Durch Schnitt und Maske sieht alles täuschend echt aus und wir freuen uns über neue Informationen aus der digitalen Welt.
Das Internet, das Telefon, das Handy, Apps, der Bankautomat, der elektronische Ticketschalter, das E-Book, die Digitaluhr und so vieles mehr. Das ist Digitalisierung. Sie ist kein Fortschritt, sie ist ein Prozess. Mit Höhen und Tiefen, guten und schlechten Tagen. An den meisten bemerken wir sie nicht einmal, obwohl sie uns tagtäglich begleitet.
Ob Fluch oder Segen, die Welt hat sich durch sie verändert. Man könnte sich auf den Marktplatz stellen und verkünden „Die Digitalisierung beherrscht uns“, aber man könnte es auch einfach nur bei Facebook posten.
In diesem Sinne, howdie, Freunde der Nacht. Bildet euch eure Meinung!