Kapitel 1
Win Kauras, dem berühmten Wissentschaftler brannte also wieder einmal der Kopf durch. Schon der dritte Artikel über ihn und seine Weltuntergangsphantasien stand heute im “Internationalen Magazin für Nachrichten und Wissenschaft”. Ich fasste es nicht. Der Mann schien verrückt zu sein und nicht zu wissen was er da behauptete. Ich wollte meine Gedanken nicht für mich behalten und ging ins “Malcolm-Show- und Buisenesscenter”, wo normalerweise meine Kumpels herumlungerten. Mit Kumpel meine ich gewiss nicht die Sorte von Kumpel die den ganzen Tag verwöhnt vor dem Fernseher sitzt, sich toll fühlt und ab und an “Yo, Homie!” ruft, sondern die Mitglieder des VSFS, dem Verein für Sonnenforschung. Aber mit herumlungern meine ich so ziemlich die echte Bedeutung, die heutzutage, glaube ich, jeder kennt. Eigentlich sollten die Mitglieder des VFSF ihre Arbeit, nämlich Sonnenforschung, erledigen, aber seitdem die alte Bücherei auf dem St.-Georges-Platz durch das neue Center ersetzt wurde, konnte man sie nur noch dort vorfinden. Als ich aus meinem Büro auf die Straße trat um zu ihnen zu gehen um meine Neuigkeiten zu berichten, wollte ich am liebsten wieder hinein, so kalt war es draußen. und das im Hochsommer! Ich konnte es nicht fassen, aber vielleicht hatte Win ja Recht und es würde tatsächlich eine zweite Eiszeit geben, was ich allerdings stark bezweifelte. Und das obwohl Win der Vorsitzende unseres Vereins für Sonnenforschung war. Ich wollte meine Gedanken besser für nachher bei den Jungs aufbewahren, dachte ich mir, und ging wieder in mein Büro. Dann holte ich mir erst einmal Schal und Handschuhe aus einem kleinen Wandschrank neben der Heizung und drehte diese fürsorglich auf. Schließlich wollte ich nachher in einem angenehm aufgeheizten Büro meiner Arbeit nachgehen.
Das Malcolm war voll bis oben hin. Und das meinte ich wortwörtlich. Denn das ganze Center war überdimensional groß und man konnte die Decke kaum noch sehen. So waren alle 20 Etagen mit Glasböden ausgestattet und das so, dass man die Menschen über sich gut von unten betrachten konnte. Eigentlich war es erst früher Morgen, die Zeit an denen Kinder über schweren Aufgaben hockten oder ihrem Lehrer zuhörten und zu der erwachsene Leute eigentlich an ihrem Arbeitsplatz seien sollten. Doch wie man sehen konnte schien die halbe Welt im Malcolm zu sein, Kaffe zu trinken und zu plaudern. Das riesige Show- und Buisenesscenter schien also wirklich der Renner zu sein. Nach langem Suchen und völlig erschöpft vom vielen Trppensteigen fand ich meine heftig diskutierenden Freunde endlich im obersten Stockwerk. Da das Center noch neu war wurden die Fahrstühle gerade erst installiert. Obwohl der, für vier Leute viel zu Winzige Doppelsitzer, schon voll genug war quetschte ich mich noch immer schwer atmend zwischen Lavall und Joe. “Ah, da ist ja unsere süße Wissenschaftlerin.” sagte Joe mit einem frechen Grinsen im Gesicht. ” Na, was gibts Catty?” jetzt strahlte er mich zuckersüß mit seinen großen braunen Augen an. “Ich will euch Arbeitsschwänzern etwas mitteilen. Jetzt mal im Ernst oder habt ihr etwa schon wieder was getrunken?” Die Jungen wehrten meine Sätze mit heftigen Handbewegungen ab. Ich lächelte also zufrieden und fuhr fort:” Also! Win hat doch tatsächlich schon wieder die Zeitungsreporter an der Nase herumgeführt. Erst belästigt er sie dauernd mit einer Kälteepisode und nun wieder einmal mit seinen Weltuntergangsphantasien. Hier, ich habe den Artikel dabei:
Win Kauras, der “Sonnenprofessor”, hat nun zum dritten Mal in Folge vom Untergang der Erde durch die Sonne geredet. Gestern gab er in einer Pressekonferenz das Ergebnis einer langjährigen Forschung preis. Der Wissenschaftler meinte, dass die Sonne bald keine Energie mehr haben und auf Grund dessen erlischen wird. Sobald dies geschehen ist, so Kauras, wird es eine zweite Eizeit geben und alle Menschen vernichten.
Der Rest ist unwichtig, aber das ist doch wohl der totale Schwachsinn. Stellt euch mal vor, dass es vor der ersten Eiszeit auch schon Menschen gab. Dann starben die Dinos aus und die Zellen der Menschen entwickelten sich nach der Eiszeit zu neuen Menschen. Möglich wäre es doch und das kann doch jetzt so ähnlich ablaufen wie möglicherweise damals, oder?”
“Möglich wäre es schon, aber ich glaube nicht, dass so etwas funktionieren kann!” meinte Lavall nachdenklich. Die Jungen standen auf und bestellten die Rechnung. Draußen auf der Straße stieß sich Max an die Stirn: “Man, merkt ihr denn nicht, dass Win Recht hat. Es ist Hochsommer, aber nur 10°C warm bzw. kalt. Win muss einfach Recht haben, denn eine andere Erklärung für so ein Phänomen gibt es einfach nicht!”
“Du hast Recht. Und das bedeutet Win hat Recht. Und DAS bedeutet, dass alle Menschen von diesem Planeten verschwinden müssen bevor es zu spät ist!” Joe schien immer dramatischer zu werden, doch ich schlug ihn diese Idee aus dem Kopf: “Denk doch mal vernünftig nach, Lavall! Woher sollen wir so viele Raumschiffe bekommen, damit die ganze Menschheit hinein passt?”
“Ach, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht! Jedes Land produziert einfach so viele Raumschiffe, dass entweder alle Menschen des jeweiligen Landes hinein passen oder bis die Ressourcen des Landes aufgebraucht sind.”
Digger war begeistert von Lavall’ Idee: “Kommt! Das müssen wir sofort Win erzählen.”
Und so spatzierten wir die kalten Straßen unseres Städtchens entlang bis wir zum Vereinsgebäude kamen. Dort fanden wir Win in seinem großen, hellen Labor. “Ah, meine Azubis!” Er lachte ein trockenes, aber warmes Lachen. “Na, was kann ich für euch tun?”
“He, Win!” Lavall schien noch zu zögern. Schnell schob ich mich vor ihn und begann von unserer kaum vorstellbaren, geschweige denn erfüllbaren Idee zu erzählen: “Wir glauben, dass du Recht hast mit den Ergebnissen deiner letzten Forschung.”
“Natürlich habe ich Recht! Aber sei ihr etwa nur gekommen um mir DAS mitzuteilen?” Wieder lachte er sein warmes Lachen.
“Nein, wir haben dir einen Vorschlag zu machen, Win!” unterbrach mich Max hastig und warf mir dabei einen flüchtigen Blick zu. “Also, jedes Land produziert so viele Raumschiffe, dass alle Menschen des entsprechenden Landes hinein passen. Allerdings werden wir natürlich noch ein paar zusätzliche Raumschiffe für Waffen, Maschienen, Lebensmittel und Baumaterialien benötigen.”
“Schöne Idee, Max! Aber ich frage mich doch, wo du in deinen Überlegungen die Dritte Welt berücksichtigt hast? Denn solche Raumschiffe sind eine riesige Investition.”
“Nun. Ich glaube, da müssen wir etwas improvisieren und zusammenhalten! Sonst kommen wir alle um.” folgerte Digger.
“Win! Für dieses Projekt brauchen wir deine Hilfe. Du musst dafür sorgen, dass jedes Land und jede Stadt von unserem Vorhaben erfährt, um rechtzeitig mit dem Bau der Raumschiffe beginnen zu können. Und? Können wir auf dich zählen?”
Ich versuchte Win für dieses Projekt zu gewinnen.
“Ach, das geht klar! Ich hab da so meine ‘Connections’.” Win machte eine lässige Hanbewegung und fügte dann hinzu: “Ich bin ja auch ein berühmter Wissenschftler, den die ganze Welt kennt. Alle werden mir vertrauen und auf mich hören!”
Ich bemühte mich ein Lachen zu unterdrücken. Keine Frage, Win war ein sehr guter Wissenschaftler, aber keine weltbekannte Persönlichkeit!
Wir bedankten uns bei Win und liefen die Treppe zum Ausgang hinunter, als uns ein Mädchen mit Jeans, einem purpurnen T-shirt mit sehr weitem Ausschnitt und glatten, blonden, langen Haaren entgegen kam. “Judy!” rief Joe.
Judy war Wins rechte Hand und ziemlich eingebildet, aber auch sehr hübsch. Leider hatte sie selten Gutes im Sinn und versuchte so im Moment Win von seinem Platz als Vorstandsvorsitzenden zu vertreiben. Ich schätzte sie etwas älter als mich, also so um die 25 Jahre.
“Hallo, Azubis! Na, habt ihr Win wieder mit euren lästigen Fragen nach besseren Jobs genervt? Also, ich kann euch zwar weder versthen noch leiden, aber ich gebe euch mal einen Tipp. Versucht es doch mal mit Klos putzen. Unsere Putzkraft ist nämlich leider für ein paar Wochen verhindert!”
“Na, sie muss es ja wissen!” murmelte Max. Sie lachte und setzte noch einen drauf: “Ach, was rede ich denn da. Ich habe schließlich besseres zu tun als meine Azubis zu beschäftigen.”
“Das ist wohl war.” zischte Lavall verärgert.
“Na, dann sind wir ja einer Meinung, meine Lieben!” sagte Judy hochnäsig und stolzierte davon. “Die kann ich ja so was von gar nicht ab!” knurrte Digger und blickte ihr nach. Max drehte sich zu mir um, wackelte mit dem Hintern und stolzierte den Flur entlang. “Na, dann sind wir ja einer Meinung, meine Lieben!” äffte er Judy in viel zu hoher Tonlage nach. Alle lachten. Bis auf Joe. Vor ein paar Wochen hatte er uns nämlich gestanden, dass er in Judy verliebt war. Keiner von uns hatte das je verstanden.
“Och, Joe!” Was ist denn an der so toll. Mit diesem Klappergestell machst du echt keinen Gewinn. Nimm doch lieber unsere Catty hier. An der ist wenigstens was dran und sie sieht auch viel besser aus mit ihrem umwerfenden Kleidungsstil, als dieses Möchte-gern-Modell!” sagte Digger und präsentierte mich den anderen wie ein Geschenk.
Ich musste lachen. “Ich glaube da wird aber sicher jemand was dagegen haben.” sagte ich und zwinkerte Lavall zu. Leider war er schon ein ganzes Jahr mit seiner Freundin Sandra zusammen, aber ich verstand ihn in diesem Punkt einfach nicht. Sandra kommandierte ihn nur herum und er ließ sich das auch noch gefallen. Joe, Max, Lavall und Digger verabschiedeten sich merkwürdig schnell und behaupteten, dass sie alle noch ganz viel zu erledigen hätten. Nun standen Lavall und ich alleine im Flur und schwiegen. Ich unterbrach die unangenehme Stille und räusperte mich vorsichtig. Lavall blickte mich erwartungsvoll an. “Lavall, du bist echt nicht auf Sandra angewiesen. Du bist doch ein hammer Typ. Die Mädchen drehen sich doch alle nach dir um und fangen an zu sabbern, wenn du an ihnen vorbeigehst. Du bist mutig, schlau…. Sie kommandiert dich doch nur herum!”
“Du hast ja auch Recht, Catty! Aber was soll ich denn machen? Soll ich sie etwa morgen früh wecken und sagen: Guten Morgen EX-Schatz. Ich muss dir leider auf den Rat einer guten Freundin hin mitteilen, dass wir ab heute getrennte Wege gehen werden. Oder was?” Ich wusste es natürlich auch nicht. “Mach es doch per öhm SMS?!”
“Natürlich! Noch unpersönlicher und mieser vielleicht?” Ich hörte deutlich den Sarkasmus in seiner Stimme. “Nein! Wenn schon, dann richtig! Und dann muss ich ihr dabei in die Augen sehen.” Ich nickte nur und besah mir den Boden.
Kapitel 2
Ein paar Tage später kam Lavall in mein Büro gestürmt.
“Catty. Ich. Habe. Es. Getan.” sagte er verschwörerisch und ich war leicht verwirrt. “Na, wen hast du jetzt wieder um die Ecke gebracht? Wer musste jetzt schon wieder dran glauben?” flüsterte ich ihm belustigt ins Ohr, während ich ihn umarmte.
“Niemanden natürlich! Ich habe…”
Lavall druckste herum. “Naja, ich habe mit Sandr…!” doch weiter ließ ich ihn nicht kommen. Ich hatte ihn grade losgelassen, da umarmte ich ihn auch schon wieder. Freudestrahlend sah ich ihm in die Augen. “Du hast es tatsächlich getan?” Ich zog das ‘tatsächlich’ in die Länge. “Ich bin ja so glücklich!” Vor Freude ergriff ich seine Hände und tanzte mit ihm durch mein kleines Büro. “Wie hast du es denn nun gemacht. Ich will das ganze Gespräch wissen!”
“Jaja. Nun mal langsam, meine kleine Nervensäge!” Er lächelte mich an und streichelte mir über mein Gesicht. “Also. Ich bin zuhause gewesen und Sandra kam extrem genervt von der Arbeit. Dann hat sie mir gesagt ich soll ihr einen Tee machen und sie massieren. Naja, ich habe einfach nur ‘Nein’ gesagt und sie hat mich angebrüllt. Ich hab ihr den Mund zugehalten, keine Angst, nicht doll, und dann habe ich gesagt, dass es aus mit uns ist!”
“Wow!” Mehr bekam ich nicht heraus denn da waren seine Lippen schon an meine gepresst und er ließ mich nicht mehr zu Wort kommen. Langsam lösten wir uns. “Und jetzt werde ich immer bei dir sein. Egal was passiert, Catty.”
Am nächsten Morgen regnete es. Es plätscherte unangenehm laut gegen die Scheiben. War das schon immer so gewesen? Der Regen kam mir so ungeheuer stark vor. So monsunartig… Doch da riss mich Lavalls Stimme aus den Gedanken: “Schön, dass du die Nacht bei mir verbringen konntest, mein Engel.” Ich öffnete die Augen und blickte ihn an. “Ich werde noch ganz viele male bei dir schlafen. Ich glaube daran musst du dich jetzt gewöhnen, mein Schatz!”
Lavall küsste mich, schlug dann die Bettdecke zurück und stand auf. Er ging sich streckend und gähnend zum Fenster und sah nach draußen. Plötzlich klappte sein Kiefer runter und seine Augen wurden groß. “Lavall, was ist? Was hast du?” fragte ich leicht zitternd und stand auf. “Wir müssen hier raus!” schrie er und zog mich ans Fenster. Auch ich machte große Augen. Denn draußen war alles überschwemmt. Das Wasser ging knapp bis unter mein Fenster, das im zweiten Stock lag. Ich rieb mir die Augen in der Hoffnung zu träumen. Ich hörte Geschrei und als ich die Augen wieder öffnete sah ich einen Schulbus vor dem Fenster vorbeischwimmen. Die Kinder hatten teilweise blutüberströmte Gesichter und waren komplett durchnässt. Alle schrien durcheinander und klammerten sich an den Bus, der unterzugehen drohte. Es war grauenvoll. Ich hielt mir die Ohren zu und schloss die Augen. Schließlich spürte ich Lavalls Arm der sich sanft um meine Taille legte und mich vom Fenster wegzog. An der Wohnungstür angekommen sagte mir Lavall, dass ich die Augen wieder öffnen konnte. Ich öffnete die Tür und alles wurde plötzlich dunkel um mich herum. Ich hörte Lavalls verzweilfelte Schrei und spürte seinen harten Griff. Er zog mich. Ich glaubt ewir würden schweben. Waren wir vielleicht vom Dach gesprungen? Im Himmel? Ich behielt meine Augen geschlossen und spürte nur eine unglaublich kalte Masse um mich herum. Alles war dunkel und meine Lungen fühlten sich an als würden sie gleich platzen. Plötzlich merkte ich, dass es vorbei zu sein schien. Alles nur ein Traum! Ich öffnete die Augen und sah verschwommen Lavall neben mir liegen. Mir war kalt. Ich wusste allerdings nicht warum und konnte sowieso aus irgendwelchen Gründen nicht ganz klar denken. Da packte mich Lavall und nahm mich auf seine Arme. Ich hörte Stimmen und spürte mehrere Arme, die mich Lavalls Armen entrissen. Endlich gelang es mir die Augen zu öffnen. Es war relativ dunkel, aber meine Augen gewöhnten sich schnell an das schummrige Licht. Ich sah mich um. Neben mir lag völlig erschöpft, jedoch matt lächelnd Lavall um uns herum waren mehrere Menschen in Wärmedecken eingepackt.
“Brauchen Sie äztliche Hilfe?” fragte ein Mann, den ihc bis eben noch gar nicht bemerkt hatte. Lavall schüttelte den Kopf und sah mich nach dem Motto ‘Ich-nicht-und-du?’ an. Ich verneinte. Der Helfer wandte sich den zwei Kindern zu, die weinend in einer Ecke des Hubschraubers in dem wir uns befanden, wie ich festgestellt hatte, lagen.
“Wie es wohl den anderen geht? Ob sie überlebt haben?” fragte ich Lavall und seuzte. “Na, klar! Die sitzen jetzt warscheinlich auf dem Dach vom ‘Malcolm’ und trinken schönen, warmen Kaffee!” Lavall bedrückte es daran zu denken, was wäre wenn er nicht Recht hätte und bei dieser Vorstellung unterdrückte ich ein Schluchtzen.
Doch als wir über das “Malcolm” flogen war dort niemand. Ich kuschelte mich zitternd an Lavalls Brust. Auf einmal spürte ich, wie mich jemand antippte. Ich richtete mich auf und sah, dass es Max war, der mich angetippt hatte. “Max!” rief ich vor lauter Freude und umarmte ihn. “Hallo, Catty!” sagte er zu mir und wandte sich dann zu Lavall: “Na, altes Haus!” Er grinste uns an, als wären wir grade auf einer Party und hätten uns rein zufällig auf der Tanzfläche getroffen. Aber das alles war kein Zufall mehr. Man musste in dieser Stadt schon um sein Leben fürchten. Entsetzt schaute ich Max an.
“Mach dir keine Sorgen, Catty! Den anderen geht es gut! Sie wurden mit mir zusammen aus dem Malcolm gefischt und in ein Rettungsboot verfrachtet.” Er machte eine Pause. “Wisst ihr an was mich das ganze hier errinnert?” fragte er nachdenklich und wartete gar nicht erst auf eine Antwort. “Es errinnert mich an den Klimawandel im 21. Jahrhundert. Ich meine da hat doch so etwas ähnliches schon einmal gegeben. Im Jahr 2073. Das war warscheinlich nur der Vorgeschmack von all dem hier!” Max lachte ein bitteres enttäuschtes Lachen, das mir einen Schauer versetzte. Lavall, der das spürte zog sich näher zu sich und streichelte mit der Hand über mein Gesicht.
Wir landeten in einer nahegelegenen Stadt, die nicht so stark von der Flut und ihren Schäden betroffen war wie unsere. Etwas später saßen alle Mitglieder des VfSF an einem großen Tisch und berieten flüsternd die grauenvolle Lage und was nun geschehen sollte.
“Ruhe!” brüllte Win. Doch seine zaghafte, heisere Stimme wurde vom Gemurmel übertönt. Gerade wollte er zu einem erneuten “Ruhe!” ansetzen als Judy das Wort ergriff.